Prunk und Fremdensitzungen

Ca. 1.100 Personen besuchten die beiden Sitzungen an Fastnachtssamstag und Fastnachtssonntag. Es waren nicht nur Nieder-Omer, die sich in die Halle drängten. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass die Sitzungen des NOCC bezüglich Qualität und Stimmung keine Wünsche offen lassen. Unter den vielen Höhepunkten müssen hier unsere Tanzgruppen zunächst erwähnt werden. Ob Selzinis, Selztastics, unsere Showtanzgruppe Selzation oder das Gardebalett, das Publikum war begeistert. Die kleineren mit ihren tollen Kostümen, Musik vom König der Löwen bis hin zu mexikanischen Klängen, bunten Farben, leuchtende Augen, frohe Gesichter und viel Tempo auf der Bühne. Das Gardeballett, traditionell in Blau-Silber, ein Augenschmaus. Und das Ganze mit moderner Musik. Und dann die Showtanzgruppe: 22 junge Damen in tollen Kostümen – sie tanzten den immerwährenden Streit zwischen Gut und Böse. Hebefiguren vom feinsten: und auch hier strahlende Gesichter beim Applaus.

Protokoller Frank Schwarztrauber, beleuchtete gekonnt das Geschehen in Bund, Land und in unserer Stadt. Er sparte nicht mit Kritik, lobte aber auch dort wo es sinnvoll war und rief den Zuhörern die Grundsätze unserer demokratischen Gesellschaft in Erinnerung. Ein Gut, dass es zu bewahren gilt.

In die Fußstapfen seines Vaters trat Max Schwarztrauber bereits vor einigen Jahren und berichtete als Windbeidel des NOCC von seinen Erlebnissen und garnierte seinen Vortrag mit einer guten Portion Kokolores. Die Zuhörer dankten es ihm mit gebührenden Beifall.

Die Schnorreswackler aus Gonsenheim, die Mainzer Hofsänger sowie die Humbas mit Thomas Neger durften natürlich nicht fehlen. Sie wurden erwartet und erfüllten alle Erwartungen. Die Zugaben zeugten von der Beliebtheit und dem können dieser Truppen, ohne die die Mainzer Fastnacht kaum vorstellbar wäre. Und mit „Im Schatten des Doms“ kam alles zusammen – Fastnacht, Melodie, Text und Emotionen – und es wurde auch die eine oder andere Träne vergossen.

Das Eigengewächs des NOCC, Alexander Kreisel mit seinen Couplets – am Flügel Christian Wolert- verband die literarische Fastnacht mit Nachdenklichem und fand ein sehr aufmerksames Publikum. Am Ende ein toller Beifall.

Matthias Bott, alias die „Meenzer Nachtkapp“, sorgte für den notwendigen Kokolores, der in keiner ordentlichen Sitzung fehlen darf. Boris Feldmann als „Single“ hat eigentlich eine Frau gefunden und konnte sein Glück kaum fassen. In geschliffenen Versen und mit einer großartigen Mimik und Tanzeinlagen unterstrich er seine Gefühle.

Ja und da kamen auch noch die Secco Sisters, alte Bekannte auf der Nieder-Olmer Bühne mit ihren Erinnerungen aus der Vergangenheit, zum letzten Mal, sie machen in dieser Zusammensetzung schluss.

Und dann der deutsche Michel, Bernhard Knab, gekonnt mit seinen politischen Versen, auswendig und begeistert vorgetragen. Man merkte genau, wie er hinter dem, was er sagte, selbst stand. Er sparte nicht mit Kritik an manchen politischen Erscheinungen, verbietet es aber gekonnt, Menschen zu verletzen. Eine im wahren Sinne positive Figur der Mainzer Fastnacht, die wir noch lange auf der Bühne sehen und vor allen Dingen hören möchten.

Den Schluss zur Pause machten unsere Nieder-Orlmer Windbeidel. Sie entführten das Publikum in die 70-iger Jahre und manch einer aus dem Publikum erinnerte sich bei dem ein oder anderen Lied an persönliche Erlebnisse zur damaligen Zeit.

Sitzungspräsident Mathias Solms, geschliffen, verständlich, auf die einzelnen Darbietungen eingehend, führte souverän durch die Sitzungen und hatte sehr viel zu tun, die Humbas bei tosender Halle von der Bühne zu geleiten.

Aber das Ganze wäre nicht möglich gewesen, hätten nicht im Hintergrund großartige Helfer die Bühnenauftritte ermöglicht. Helfer die schon seit Jahren ein gewisses Gerüst beim NOCC bilden: Jürgen Kolb und Erik Emmerich, beide gestalten auch den Fastnachtsdienstagumzug, aber auch all die anderen Helfer und Helferinnen, die fleißigen jungen Damen, die das Komitee betreuen, damit diese nicht bei der Hitze auf der Bühne verdursten oder den Jungs, die das Bühnenbild, das von Erich Nief stammt, gekonnt und ohne jeden Fehler immer zur richtigen Zeit veränderten. Alle hier aufzuführen würde zu weit führen. Wir danken hiermit nochmals allen Helfern!!! Es lohnt sich auch ein Blick in das Liederheft.

Die Bewirtung lag bei den Sitzungen in den bewährten Händen von Ralf Winkler und seiner Truppe. Sie versorgten die Gäste mit regionalen und kulinarischen Leckerbissen. Und damit alles auch an Frau und Mann kam, sorgte, wie seit Jahren, unsere Sonja.